Aktuell - Zeitungsartikel

Erwerbslosigkeit kann auch die Besten treffen (PDF)
Artikel in "Der Landbote" vom 6. Oktober 2004 von Ine van den Heuvel

Orientierung für Stellenlose wird weiter ausgebaut (PDF)
Artikel in "Thalwiler Anzeiger" vom 31. August 2004 von Viviane Schwizer


Wenn Chefs plötzlich stempeln gehen
Artikel in "Der Arbeitsmarkt" von Dezember 2002 von Ivana Kardosch

Ausschnitte daraus:

Kaderarbeitslosigkeit die wirtschaftliche Krise macht sich je länger, je mehr auch auf den Teppichetagen von Schweizer Grossunternehmen bemerkbar. Der Stellenabbau im Kadersegment schafft eine neue Klasse von Arbeitslosen und verlangt nach entsprechenden Massnahmen.
"Als ich von einem Top-Unternehmen zu meinem neuen Arbeitgeber wechselte, da freute ich mich besonders auch über die Nähe des Wohnorts zu meinem Arbeitsplatz", sagt Ine van den Heuvel und blickt durch das Dachfenster ihres Arbeitszimmers. Durch den herbstlichen Morgennebel sind im Hintergrund die Umrisse eines grossen Firmengebäudes erkennbar. Von den Bäumen, deren Aeste die Aussicht auf das Zürcher Oberland schmücken, fallen die ersten Blätter. Als diese im vergangenen Frühjahr gerade frisch sprossen, war Frau van den Heuvel daran, für ihren Arbeitgeber, einen international tätigen Schweizer Konzern, ein internationales Förder- und Austauschprogramm für die Besetzung von Topkaderpositionen aufzubauen. Die Aufgabe schien der Personalmanagerin auf den Leib geschrieben, blickte sie doch auf eine langjährige Karriere mit ähnlichen Wirkungsbereich in weltweit tätigen Beratungsunternehmen zurück. Leider kam die gebürtige Holländerin nicht dazu, ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Kündigung in der Probezeit kam ihr zuvor. Was ihr vorerst blieb, war das hübsche Haus und bei jedem Blick durch das Fenster die schmerzliche Erinnerung an den unerwarteten Rückschlag. Heute spricht die 54Jährige nur noch indirekt über den Karriereknick. Sie hat aus der Not eine Tugend gemacht. Ich habe durch diese Krise nicht nur als Person dazugelernt, sondern ich kann in meiner Tätigkeit als Trainerin diese Erfahrungen an ehemalige Führungsleute weitergeben, von denen in letzter Zeit immer mehr mit der Arbeitslosigkeit kämpfen", erklärt sie und überrascht mit ihrer positiven Einstellung gegenüber einem neuen düsteren Kapitel der wachsenden wirtschaftlichen Krise.

Auf der Suche nach neuen Wegen

Ine van den Heuvel ist eine dieser Trainerinnen, die es schaffen, selbst skeptische Kursbesucher wie ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung von Grossbanken aus der Reserve zu locken. Mit den zehntägigen Kompasskursen für Kaderleute und Hochschulabsolventen, die sie im Auftrag der GfA durchführt, hat sie sich ein neues berufliches Standbein geschaffen. "Viele kommen mit der Überzeugung, dass sie betreffend Präsentationstechnik kein Training nötig haben", erzählt die Trainerin aus ihren jüngsten Lehrerfahrungen. "Sie berufen sich auf ihre berufliche Erfahrung, haben sich in den meisten Fällen aber nie selbst verkaufen müssen."

Der Erfolg der Standortbestimmungen für Kaderleute macht von sich reden. "Frau van den Heuvel vermittelt dank ihrer Erfahrung mit Führungsleuten den Unterrichtsstoff so gekonnt, dass selbst alte Hasen davon profitieren können", erzählt G.G.*, 44-jähriger ehemaliger CEO eines IT-Unternehmens. Die Kursteilnehmer sollen sich auch unter Gleichgestellten über familiäre und finanzielle Probleme austauschen können. Gerade im Kadersegment sind die finanziellen Einbrüche durch die Erwerbslosigkeit drastisch, ganz zu schweigen vom Statusverlust, der viele, vornehmlich männliche Betroffene in die Isolation treibt. Van den Heuvels Ziel ist es, im Coaching die Person als Ganzes zu erfassen. "Körpersprache und Kommunikationstraining habe ich als neue Themen in das bestehende Programm eingebunden", erläutert die HR-Spezialistin. "Ich will die Kandidaten sicherer und mit neuen Ideen auf den harten Arbeitsmarkt entlassen." Dazu lässt die Trainerin die ehemaligen Chefs auch über ihre Lebensträume sprechen , über frühere und aktuelle.

Andere Kantone ziehen ebenfalls nach

Zum Umdenken will auch Ine van den Heuvel ihre Seminarteilnehmer anregen. Begriffe wie Selbstverantwortung und Eigeninitiative sind der Ausbilderin zentrale Anliegen. "Manche sind durch ihr jahrelanges Angestelltendasein sehr passiv geworden", stellt sie energisch fest und fordert zu Kreativität und einer gesunden Portion Mut auf. Dass man auch im fortgeschrittenen Berufsalter neue Wege gehen kann, beweist sie gleich selbst und setzt mit ihren persönlichen Plänen für ihre Seminarbesucher ein glaubwürdiges Beispiel. "Mein Ziel ist es, ein Schulungsprogramm im Bereich Kommunikations- und Motivationstraining aufzubauen und so ein eigenes Label zu schaffen", berichtet van den Heuvel.

Der Schritt in die Selbstständigkeit als Ausweg aus der Erwerbslosigkeit sollte aber gut bedacht sein, denn nicht alle Kaderleute seien auch Unternehmertypen, gibt die erfahrene HR-Managerin zu bedenken. Zudem brauche man ein Nischenprodukt, um sich in einem gesättigten Markt etablieren zu können. Sie selbst hat schon ein Nischenprodukt gefunden. Im Bereich des Personalcoachings scheint die nötige Nachfrage bis auf weiteres nämlich gesichert zu sein.

Chefs auf Stellensuche
Artikel in " Der Bund" vom Freitag, 27. September 2002 von Mathias Morgenthaler

Arbeitslosigkeit / Die Welle der Entlassungen hat die Teppichetagen erfasst. Immer mehr stellenlose Manager kämpfen um einige wenige gut dotierte Chefposten.

Artikel in "Der Bund" vom Freitag, 27. September 2002 von Mathias Morgenthaler

Ausschnitte daraus:

Entlassene Chefs im Visier

Inzwischen hat van den Heuvel aus ihrem Tief herausgefunden. Sie hat aus ihrer Not eine Tugend respektive ein neues berufliches Standbein gemacht. Im Auftrag der Gesellschaft für Arbeit in Meilen bietet die 54-Jährige zehntägige Kompass-Kurse an, Standortbestimmungen für Kaderleute und Hochschulabsolventen.

Entlassene Manager sind längst eine spannende Zielgruppe geworden. Da offene Stellen im Kaderbereich derzeit rar sind, lehrt die ehemalige Personalchefin die Kursteilnehmer zunächst, perfekte Bewerbungsdossiers und herausragende Begleitbriefe zu erstellen. "Wenn sich über 100 qualifizierte Kandidaten um eine Stelle bewerben, muss alles tadellos sein", sagt van den Heuvel und fügt an, Führungskräfte, ie 15 Jahre in der gleichen Firma gearbeitet hätten, würden sich oft mit katastrophalen Dossiers bewerben.

Die Personalfachfrau, die in diesem Sommer ein Nachdiplomstudium in systemisch-lösungsorientiertem Coaching an der Fachhochschule Solothurn abgeschlossen hat, ermuntert die entlassenen Chefs deshalb, ihren Blickwinkel zu erweitern. "Mir ist wichtig, dass die Teilnehmer über ihre Träume reden, über frühere und aktuelle. Am Anfang fällt dies den meisten schwer, oft führt es sie aber auf eine neue Schiene."

Ausführliche Informationen finden sich unter www.derbund.ch (Artikel TA von Mathias Morgenthaler, 27.09.2002)

Was kann ich? Und was will ich überhaupt?
Artikel im Tages-Anzeiger - Hintergrund auf Seite 2 vom 13. August 2002 von Michael Lütscher

Sich neu zu orientieren ist ein Gedankenspiel vieler Erwerbstätiger; für Arbeitslose ist es ein Muss. Von den Arbeitslosenkassen finanzierte Kurse zur Standortbestimmung sollten dabei helfen.

Artikel im Tages-Anzeiger - Hintergrund auf Seite 2 vom 13. August 2002 von Michael Lütscher

Ausschnitte daraus:

"Zuhören, Toleranz, Selbstverantwortung" sind ein paar der Spielregeln, die die dynamische Kursleiterin Ine van den Heuvel am ersten Tag etabliert. Und die werden für den Rest des Kurses eingehalten: Man hört sich zu, fragt, dankt. In einem gewissen Sinne ist der Kurs ein extensives Vorstellungsgespräch: Laufend werden die expliziten Fragen nach Fähigkeiten, Leistungsausweisen und Zukunftsvorstellungen gestellt - und dazu die impliziten Fragen nach der Wirkung des Auftretens. Das Ritual des Sich-Bewerbens-und-sich-Vorstellens, das für alle Anwesende der Hindernisparcours zur Rückkehr in die Erwerbstätigkeit ist, wird konkret geübt. "Wie Sie sich im Bewerbungsprozess noch wirkungsvoller präsentieren können" heisst es ja im Kursprogramm. (Kompass-Kurs der GfA: Umfassende Standortbestimmung und Abklären der beruflichen Zielsetzungen)

In der Klasse wird ausschweifend und eingehend erörtert, aus welchen Elementen sich ein Bewerbungsdossier zusammensetzt, wie welche Gesten wirken, welche weshalb zu vermeiden sind, wie man sich präsentiert. Im Einzelgespräch analysiert die Kursleiterin vorhandene Lebensläufe und Begleitbriefe. Und vor der ganzen Gruppe wiederum simuliert Kursleiterin und Ex-Personalchefin Ine van den Heuvel mit mehreren Probanden Bewerbungsgespräche.

Selbstverständlich tauchen dabei Klippen auf, die sich fatal auf eine Bewerbung auswirken können. "Können Sie eine Frau als Chefin akzeptieren", fragt die Leiterin den Pro-forma-Bewerber. "Ja, wenn sie nicht autoritär ist", antwortet er. Natürlich ist das die falsche Antwort. Wer einen Job will, muss sich politisch korrekt äussern. In diesem Falle hiesse das: Das Geschlecht spielt keine Rolle.

Ausführliche Informationen finden sich unter:
www.tages-anzeiger.ch
(Artikel TA von Michael Lütscher, 2002-08-13)